Erfahrungen: wo ich gerade stehe

Aktuelles:

 

Die Entscheidung - wofür?

Alle vier hier vorgestellten CROS- Geräte haben mir ermöglicht, die Richtung, aus der ein Geräusch kommt, intuitiv zu wissen. Das wurde mir bereits am fünften Tag mit CROS bewusst. Ich vermute, dass mein Gehirn den Unterschied des technischen Klanges von Sprache und Geräuschen durch das Hörgerät (= rechts) sehr schnell zu unterscheiden gelernt hat vom Klang des natürlichen direkten Hörens (= links). Es hat gelernt, das Hörgerätegeräusch als „von rechts“ zu identifizieren. Das ist natürlich eine Besonderheit, von der ich als „einseitig Guthörender“ profitiere. Ob und wie dieses räumliche Hören auch für jemanden, der eine BICROS-Versorgung (also auf dem besseren Ohr auch eine Verstärkung, das heißt Hörgeräteklang) benötigt, möglich ist, wäre interessant, von einem BICROS-Träger zu erfahren.

Schade beim Telefonieren ist, dass ich mein Handy in der Hand halten oder auf den Tisch legen muss, weil ich dessen Mikrofon für das Telefonat benötige. Da es zum Testzeitpunkt kein CROS-Gerät gab, das die Mikrofone der Hörgeräte zum Telefonieren verwendet, muss ich das aber akzeptieren.

So habe ich mich schließlich für die Oticon-Geräte entschieden. Entscheidungsgrund war zunächst die für mein Gehör beste Akustik. Ich vergesse tagsüber tatsächlich oft, dass ich Hörgeräte trage. Vergessen ist unmöglich, wenn man ständig auf den Akkustand achten muss, weil er nicht bis zum Ende des Tages reicht (Starkey), oder wenn einem akustisch im Vergleich zum guten Ohr zu viel fehlt (Signia) oder zu viel übertragen wird (Starkey). Zum zweiten war mir die Bluetooth-Integration sehr wichtig. Den Nachteil der Oticon-Geräte, doch noch Knopfzellen zu brauchen, nehme ich bei bis zu 6,5 Tagen Laufzeit eines Batteriesatzes in Kauf. Und ich genieße, dass das CROS-Gerät aktiv bleibt, wenn ich Podcasts oder Musik höre oder telefoniere.

 

Mein persönliches Fazit: Ich verstehe mit meinem CROS-Hörsystem jemanden viel besser, der mich von rechts anspricht - und ich muss dies nicht erst wieder lernen (wie im Falle eines CIS). Da CROS für mich im. Sprachverstehen und bezüglich des Richtungshörens funktioniert, möchte ich mir derzeit kein Implantat einsetzen lassen.

 

 

24.11.2019:

Zur Zeit teste ich die Oticon-Geräte. Sie haben nicht das nervige Grundrauschen, wie die Starkey-Geräte. Sie laufen mit 312er Batterie. Der erste Durchgang kam auf 4,5 Tage mit dem ersten Satz Batterien. Im Vergleich dazu, dass die Phonak CROS-Geräte, die kein Bluetooth können, die gleichen Batterien bereits nach unter vier Tagen leergelutscht haben, bin ich begeistert.

Aber: die Oticon können anscheinend nicht so laut wie meine bisher getesteten Geräte. Somit greift die Lautstärkebegrenzung früher zu - und die arbeitet in der Standardeinstellung für meine Wahrnehmung fehlerhaft. Einfachstes Beispiel: wenn ich etwas lauter pfeife, werden die Töne irgendwann schräg und stimmen nicht mehr. Wir werden kommende Woche versuchen, dies Problem mit Hilfe der Einstellungsmöglichketen zu lösen. Ich bin skeptisch. Wenn ich pfeife, während ich auf dem Hörgerät Musik höre, kommt die Musik klar, nur mein Pfeifen klirrt, obwohl es nicht lauter übertragen wird als die Musik. Das deutet für mich darauf hin, dass nicht die Physik des Lautsprechers im Ohr die Verzerrung produziert, sondern der Lautstärke-Begrenzer im Gerät. Aber vielleicht irre ich mich auch.

 

Neben den oben beschriebenen, würde ich gerne noch ein Gerät von GN Hearing (Marken GN Resound und Interton) oder von Bernafon testen. Alle bieten CROS nur mit einer Kabelverbindung an. Das habe ich bisher als "nervig" ausgeschlossen. Inzwischen bin ich aber nicht mehr sicher, ob nicht die meisten der von mir bemängelten Unzulänglichkeiten mit der Funk-Verbindung des CROS-Geräts zusammenhängen.

Bei Widex als weiterer Marke ist es so, dass man zuerst den CROS-Empfang deaktivieren muss, bevor das Hörgerät auf Bluetooth-Empfang fürs Telefonieren geht. Um einen Anruf entgegenzunehmen ist das nicht wirklich praktikabel.

 

Zusammenfassung der ersten Versuche

Wenn ich sagen sollte, was ich gerne hätte, wäre das die sehr natürliche Akustik des Phonak CROS, verbunden mit der Bluetooth-Fähigkeit von Starkey und Oticon, der Laufzeit von Oticon - und mit Akkus, die auch mit CROS im Neuzustand 2 Tage halten. Leider haben alle Hörgeräte wirklich UNANGENEHME Schwächen:

- Phonak kann Bluetooth nur mit Zusatzgerät, und dann noch immer nur mit Aussetzern. Und selbst wenn sie demnächst ein neues CROS-Gerät herausbringen, setzen sie nach den PR-Aussagen auf der Homepage der Mutterfirma in der Schweiz auf Android, weil 80% der Handy-Nutzer ein Android-Gerät haben. Allerdings optimiert Apple ihre Geräte seit Jahren im Helth-Funktions-Bereich. Ich vermute, dass Hörgeräte-Träger verstärkt auf iPhones setzen, und MfI (made for iPhone)-Hörgeräte suchen.

- Signia hat die schwächste Richtungs-Sensibilität bei den Mikrofonen. Meine Trefferquote, Geräusche zu orten ist mit Signia signifikant niedriger als mit allen anderen. Und die Akustik im Hochtonbereich ist schwächer als bei den anderen Geräten.

- Starkey mit Akku reicht ab dem ersten Tag eines Neugeräts nicht von Morgen bis Abend. Das liegt vermutlich an einer Sound-Codierung, die viel zu "aufgeregt" ist. Am Anfang wurden selbst Kau-Geräusche meines Kiefers und das Rascheln von Baumwoll-Kleidung übertragen. Außerdem haben sie ein nerviges Grundrauschen, lauter als bei allen anderen.

- Oticon ist akustisch sehr unaufgeregt, bietet MfI-Bluetooth. Akku-Geräte gibt es nicht. Mir ist aber eine Batterie, die 4+ Tage hält, lieber als ein Akku der nicht mal einen Tag durchhält. Nur - wie oben beschrieben - werden laute Töne, die bei der Übertragung in der Lautstärke begrenzt werden, völlig verzerrt wiedergegeben.

 

Marken:

(Disclaimer: diese Infos sind unverbindlich, haben sich in mehreren Gesprächen als korrekt im Herbst 2019 herausgestellt. Sollte etwas doch falsch dargestellt sein: bitte informiert mich einfach. Ich informiere hier subjektiv, Fakten jedoch nach bestem Wissen.)

 

Sonova ist die Mutterfirma von Phonak und sitzt in der Schweiz. Dazu gehören auch die Marken Unitron und Hansaton. Auch die Einzelhändler-Kette Geers gehört zu Sonova.

Phonak: Unitron

Hansaton

 

Signia gehörte früher zu Siemens. Die Marke Audioservice gehört hier dazu.

SigniaAudioservice

 

Oticon und Bernafon sind nach meiner Info Schwesterfirmen. Bernafon bietet nur kabel-CROS an. Oticon ist die einzige Firma, die ein CROS-Gerät anbietet, das beim Streamen aktiv bleibt. HHM ist eine Oticon Zweitmarke

Oticon

Bernafon

HHM - hat keine Homepage

 

Starkey bietet unter eigener Marke, unter der Marke "Kind" und unter "NuEar" Hörgeräte an

Starkey

NuEar

 

GN hat zwei Marken: Resound und Interton. Nicht-Hörgeräteträgern ist oft die Marke Jabra ein Begriff, die auch zu GN gehört. Unter beiden Marken bieten sie CROS mit Kabel an, kein Funk-CROS.

Resound

Interton

 

Widex ist ebenfalls m.W. selbständig. Sie bieten Funk-CROS an, auch mit Bluetooth. Will man damit einen Anruf entgegennehmen, muss man das CROS-Gerät VORHER deaktivieren.

Widex

Kontakt

Hoeren(at)de-Riese.de