Ich bin Kein Arzt. Hier mein laienhaftes Verständnis:

Ostern 2019 war ich in Österreich im Urlaub. Montagabend hatte ich plötzlich das Gefühl, rechts zu hören, als hätte jemand eine Dose über das Ohr gestülpt. Ich habe gehofft, es handle sich um eine Erkältung, und nicht um einen Hörverlust - und habe den Urlaub fortgesetzt.

Den Montag drauf - wir waren am Vortag nach Hause gefahren - ging ich zum Arzt. In meinem Fall war das die HNO-Klinik in Tübingen. Dort war ich 9 Jahre vorher schon mal in Behandlung gewesen, und deren Therapie hatte damals ein gutes Stück geholfen. Wenn also doch ein echter Hörverlust diagnostiziert würde, könnte direkt mit der vor 9 Jahren hilfreichen Therapie begonnen werden.

So kam es: ich hatte keine Flüssigkeit im Ohr, aber einen 72 prozentigen Hörverlust. Da mit die Entwässerungstherapie 9 Jahre zuvor geholfen hatte, wurde diese wieder eingesetzt. Das wird in Tübingen nur noch stationär gemacht. Also 3 Tage stationäre Aufnahme, um eine Entwässerungstherapie zu machen (Vollrath-Schema). Der Verdacht war ein sogenannter Endolymphatischer Hydrops (ein Überdruck im Endolymphsystem des Innenohrs). Aufgrund des Überdrucks deaktivieren sich viele Hörhärchen. Je schneller der Druck zurück geht, umso größer ist die Chance, dass viele Härchen überleben und sich reaktivieren. Nach den drei stationären Tagen wird die Behandlung fünf Tage zu Hause mit Tabletten fortgesetzt. Nach dem ersten Tag war mein Hören schlechter, nach den gesamten 8 Tagen noch schlechter.

 

Der nächste Schritt war dann eine Behandlung mit Hochdosis-Cortison. Am zweiten Tag war ich bei 95% Hörverlust, und hatte - aufgrund früherer starker Cortison-Gaben - bereits starke Nebenwirkungen. Der Arzt setzte daraufhin das Cortison ab, und für den übernächsten Tag eine OP an. Jetzt wollte er das Trommelfell öffnen und schauen, ob man eine Ursache sehen kann. Bei der Gelegenheit wurde Cortison als Gel in den Gehörgang gelegt. Das wirkt stärker lokal, so dass ich es besser vertragen habe. Jeweils ca. 10 Tage später wurden noch 2x Cortisongaben durch das wieder intakte Trommelfell gespritzt. Weitere 3 Wochen später, als das Gel komplett abgebaut war, gab es einen neuen Hörtest: unverändert 95% Hörverlust. Damit war ich austherapiert, und bekam im Juli ein Hörgerät verschrieben. Die Alternativen waren

- Ultra Power Hörgerät rechts

- CROS Hörgerät beidseitig, also die Übertragung per Kabel oder Funk von einem Mikro rechts auf ein Hörgerät links

- oder ein Cochlear-Implantat

Im September wurde noch ein Hörtest gemacht, und brachte unverändert 95% Hörverlust. Die für ein Hörgerät notwendige Stabilität war also gegeben.

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